Dracula – Ein Schauspiel
Autor:Bram Stoker
Der junge Rechtsanwalt Jonathan Harker reist im Auftrag seines Büros nach Transylvanien, um einen Grundstückskauf mit Graf Dracula abzuschließen. Während seines zweimonatigen Aufenthaltes, der sich zunehmend als Gefangenschaft erweist, hat der Anwalt viele unheimliche und grauenerregende Erlebnisse. Er bemerkt, dass Graf Dracula nie tagsüber zugegen ist, nie isst oder trinkt und kein Spiegelbild hat. Als er entgegen Draculas Warnung eines Nachts außerhalb seines Gästezimmers eingeschlafen ist, findet er beim Erwachen drei schöne Frauen vor, die darüber streiten, wer ihn als erste küssen solle. Als eine der drei Frauen ihren Mund auf seinen Hals drücken will, stürmt Dracula herein und beansprucht Harker für sich. Dieser wird ohnmächtig und wacht erst in seinem eigenen Bett wieder auf.
In London: Lucy Westenraa ist ein begehrtes Mädchen in der Londoner Gesellschaft. Gleich drei attraktive junge Männer halten um sie an: der junge Aristokrat Arthur Holmwood, der Irrenarzt Dr. John Seward und der Texaner Quincey P. Morris. Lucy Westenraa ist außerdem die beste Freundin vom Wilhelmina Murray, auch Mina genannt. Und Mina wiederum ist mit Jonathan Harker verlobt. Mina, die Nachricht von Jonathan erhalten hat, ist nach Budapest gereist, um ihn vom dortigen Krankenhaus nach England zurückzubringen. Zurück in London, erkennt Jonathan Dracula, der viel jünger aussieht, auf der Strasse wieder. Dracula lenkt seine Aufmerksamkeit nun auf Mina. Dracula gelingt es, dass Mina von seinem Blut aus seiner Brust trinkt. Mina ist nun durch ein hostienförmiges Mal auf ihrer Stirn gezeichnet. Mina zeigt verstärkt Symptome, ein Vampir zu werden. Dadurch, dass sie Draculas Blut getrunken hat, kann Van Helsing durch Hypnose Draculas Aufenthaltsort herausfinden. Dracula ist auf der Flucht zurück in die Karpaten. Die Verfolger reisen getrennt, um ihn auf jeden Fall zu erwischen.
Karpaten: Nahe von Draculas Schloss versuchen die drei Vampirfrauen Mina und Van Helsing zu bekommen: Van Helsing legt einen Ring von Hostien um Mina, die Pferde sterben vor Schreck. Van Helsing begibt sich am nächsten Tag auf das Schloss und tötet die drei Frauen in ihrem Sarg. Jetzt fehlt nur noch einer: Dracula, dessen Sarg leer ist. Kurz vor Sonnenaufgang nähert sich Dracula in einer Erdkiste auf einem von Zigeunern bewachten Wagen seinem Schloss. Es kommt zu einer gewaltsamen Konfrontation: Quincey stößt Dracula seinen Dolch mitten ins Herz, und Jonathan enthauptet ihn. Dracula stirbt und wird zu Staub. Quincey stirbt an einer Verletzung, die er sich im Kampf geholt hat, und das Wundmal verschwindet von Minas Stirn. Sie ist gerettet.
Presse
Aylin Toprak in einem Vorbericht der AZ Mainz am 8.3.1998:
„Eine schrille Mischung aus Horror, Witz und Erotik“
„Dass die Gruppe gut eingeübt ist, kommt dem hohen Anspruch dem sich das Stück verpflichtet, entgegen“
Frankfurter Rundschau:
„Theater al dente: Graf Dracula auf Sauftour“
Peter Thomas im Rüsselsheimer Echo am 6.7. 1998
„Wer eine Umsetzung des Vampir-Stoffes von Bram Stoker erwartet hatte, wurde von den acht Schauspielern auf phantastische Weise eines Besseren belehrt. Statt einfach die Geschichte des Grusel Bestsellers zum x-ten Mal in eine dramatische Form zu bringen, hatte sich das Team um Regisseur Uli Wirtz-von Mengden die Klischees und Motive des ganzen Vampir-Stoffes vorgenommen und daraus eine bunte Travestie gemacht.“
„Ortsbrandmeister Engelbert Wiedmann stürmte auf die Bühne, um einer Darstellerin mit der Kreissäge den Arm abzutrennen. Nach dem ersten Schock erinnerte man sich: der Brandschützer ist in seiner Freizeit der Zauberkünstler „bertino“ und das Ganze nur ein witzig aufgemachter Trick“
„Ein faszinierendes und vielfältiges Stück, das es sich lohnt mehr als einmal zu besuchen“
Lars Hennemann in der AZ Mainz am 6.7.1998
„Der bekannte Stoff wurde zu einer eigenwilligen Mischung aus klamaukigem Volksschwank und epischem Theater verdichtet. Da sich beide Elemente jedoch die Waagschale hielten, entspann sich daraus ein vergnüglicher Abend.“
„Fazit: Dracula ist das, was man aus ihm macht und macht sich immer auf dem Platz breit, den man ihm selbst einräumt.“