Autor: Peter Handke
1969 hat Peter Handke ein Stück über Macht und Ohnmacht, über Herr und Knecht, über oben und unten geschrieben: „Das Mündel will Vormund sein“.
Es ist ruhiges, meditatives Theater ohne erhobenen Zeigefinger, denn die Dinge sind wie sie sind. Vorgeführt wird ein Paar, das vielleicht typisch für bestimmte Verhaltensmuster ist, vielleicht ist es sogar ein Archetypus.
Die Strukturen sind verfestigt, verkrustet – gibt es einen Ausweg aus dem ewig Gleichen. Gibt es eine Chance, dem Rollenspiel von herrschen und beherrscht werden zu entrinnen?
Presse
Allgemeine Zeitung Mainz, Alexandra Ehrhardt:
Die Produktion wirft die Zuschauer ganz bewusst auf sich selbst und Ihre
Fähigkeit, vom Geschehenen aus eigene Interpretationswege zu beschreiben,
zurück.
…
Seelenruhig isst das Mündel einen Apfel. Und noch einen. Jetzt wirds provokant.
Beim Griff nach dem dritten Obst sagt jemand aus dem Publikum
„Jetzt geh ich gleich“.
Allgemeine Zeitung, Andre Domes:
Stark entzerrte Aufmerksamkeitsspannen führten den Zuschauer in eine
abstrahierte Handlung im bäuerlichen Milieu, in der Geräusch, Geruch und
Visualisierung gleichermaßen wirken können.
Aus dem Gästebuch:
Stille, die man aushalten muß, teilweise laute Stille –
Ich fand sie Klasse, die Stille…
Ein gewagtes Stück. Gut aufgeführt von den Schauspielern. Weiter so! „Einige Zeit vergeht, wir warten.“